Das Bild: Egon Schiele: Schwarzhaariger Mädchenakt. 1910

Frühere Bezeichnungen: burning vulva – Syndrom, vulväres Vestibulitis – Syndrom

Man schätzt aufgrund einer amerikanischen Studie, dass etwa 5 – 15 % aller Frauen wenigstens einmal im Leben an dieser Problematik leiden bzw. gelitten haben. Unter Vulvodynie versteht man Schmerzen oder Brennen im Bereich der gesamten Vulva, also den großen Schamlippen, der Klitoris usw.

Man spricht von Vestibulodynie, wenn mindestens 3 Monate lang im feuchten Teil der Vulva, zwischen den kleinen Schamlippen vor dem Beginn der Scheide Brennen und Schmerzen, spontan oder bei Berührung, mit oder ohne dann auftretende Rötung bestehen, ohne dass eine Infektion oder Hauterkrankung anderer Art vorliegen.

Geschlechtsverkehr, Einführen von Tampons, Radfahren usw. sind dann nicht oder nur mit Schmerzen möglich.

Leider ist diese Erkrankung in der Öffentlichkeit und bei Ärzten zu wenig bekannt, so dass vielen Frauen, die darunter leiden, damit Unrecht getan wird, wenn ihr Problem leichtfertig als „dauernde Infektionen“ oder „Psychoproblem“ abgetan wird.

Die wichtigste, die Beschwerden verschlimmernde Komponente ist das ständige Verabreichen von Haut- und Vaginalcremes oder Scheidenzäpfchen, ohne dass eine Infektion vorliegt. Ausserdem werden zu oft bakteriologische Kulturen aus der Scheide entnommen und die (natürlich) dann gefundenen Bakterien, die aber fast immer zur normalen Flora gehören ( z. B. auch Coli-Bakterien!), antibiotisch behandelt. Dadurch resultieren Florastörungen mit neuen Problemen.

Die Ursachen der Vestibulodynie werden bisher nur teilweise verstanden. So ist auch die Therapie schwierig. Es gibt aber konservative und chirurgische Chancen.

Eine ausführliche Beschreibung der Problematik erfolgte in „Frauenarzt 2014“ Nr. 5 und 6 (siehe PDF-Dateien unten).

PDF // Vestibulodynie 1. Frauenarzt 2014 (anklicken und herunterladen)
PDF // Vestibulodynie 2. Frauenarzt 2014 (anklicken und herunterladen)